Hand hoch: Wer kennt noch „Lie to me“? Die Serie rund um den britischen Psychologen Lightman, der die amerikanische Polizei bei der Tätersuche unterstützt: Einzig und allein, indem er die Gesichter der Verdächtigen im Verhör beobachtet. Diese minimalen, vom Individuum kaum steuerbaren, Reaktionen im Gesicht werden „Mimikresonsanz“ genannt. So konnte er die tatsächlichen Emotionen der Personen erkennen und die Täter entlarven. Hokuspokus? Mitnichten. Noch vor Ende der ersten Folge habe ich mir vor über zehn Jahren beim großen „A“ (ja, ich weiß, sollte man nicht unbedingt) das passende Buch dazu bestellt. Und es funktioniert tatsächlich. Wie vom Autor empfohlen verfolge ich seitdem zahllose Talkrunde im TV ohne Ton, um die Anwendung zu üben. Im echten Leben ist das allerdings nicht ganz so trivial. Plötzlich spielen persönliche Beziehung, das gesprochene Wort und die Körpersprache des Gegenübers auch eine Rolle. Dass man heutzutage die Mimik Dank super-special-Filteroptionen in der virtuellen Welt ohnehin kaum mehr erkennt, machte es nicht leichter. Um niemandem unabsichtlich durch den persönlichen Tanzbereich zu cruisen, hier meine Top 2: 1. Augen – Das Anspannen der unteren Augenlieder, wie wenn die Sonne blendet oder man konzentriert etwas fokussiert, ist zumeist ein Zeichen von aufkommendem Ärger. 2. Mundwinkel – im Gegensatz zu manch anderen Reaktionen international identisch, deutet das einseitige Anpressen eines Mundwinkels auf Verachtung hin. Grundsätzlich kann das absichtlich angesteuert werden, ist aber als echte, unbewusste Emotion deutlich minimaler ausgeprägt. Magst Du Deine Gedanken und Erfahrungen mit mir teilen?
Heute hatte ich eine Erkenntnis zum Thema „Führung“ und „Werte“. Fast eine Erleuchtung, möchte ich sagen. Schuld daran ist Lucy – meine lockige kleine Freundin und „Personal Trainer“ für viele Lebenslagen. Ich bereite gerade einen Vortrag zum Thema „Werte in der lateralen Führung“ für die Local Group Ruhrgebiet des PMI Germany Chapters vor und denke deshalb viel über dieses Thema nach. Als wir – Lucy und ich – heute Morgen joggen waren ist es dann passiert: Sie läuft locker neben mir an der Leine und ein freilaufender Hund kommt auf uns zugeschossen. Diese Situation kennt wahrscheinlich jeder; ob selbst Hundebesitzer oder aus Beobachtungen. „Der will nur spielen!“ heißt es dann oft vom zuständigen Besitzer. Seit kurzem nutze ich in diesen Situationen eine neue Strategie. Ich „werfe“ mich beherzt zwischen die beiden Vierbeiner und blocke den anderen, bevor er bei uns ist. Ganz simpel und ohne Körperkontakt; nur mit einer resoluten Handbewegung und klarer Körpersprache. Das funktioniert inzwischen ziemlich gut. Lucy versteht, dass sie die Situation nicht (mehr) selbst regeln muss sondern vertraut. Nämlich mir. Ein besonderes Gefühl, wie ich finde. Warum das so ist und warum ich das hier überhaupt erzähle? Weil ich in dieser Situation mit Klarheit handle. Und weil ich für Lucy vorhersehbar in die drohende Krise eingreife. So wie sich das doch ehrlicherweise jedes Teammitglied wünscht. Der „Rudelführer“ soll sich im Bedarfsfall zuverlässig kümmern. Und damit haben wir auch schon den zweiten Wert: Zuverlässigkeit. Beides sind aus meiner Sicht Verhaltensweisen, die man als Führungskraft und als Mensch trainieren kann und sollte: Klar und zuverlässig sein. Für sich und für andere. Wer mehr über den theoretischen Hintergrund und über meine Sicht auf Werte in der lateralen Führung wissen möchte: Am 13. Februar 2024 findet der angesprochene Online-Vortrag dazu statt. Anmeldung bitte hier: https://www.pmi-gc.de/event/local-group-event/werte-und-herausforderungen-in-der-lateralen-fuehrung